Tingatinga
Die Tingatinga-Malerei ist nach ihrem Begründer Edward Saidi Tingatinga benannt, der in den sechziger Jahren als Arbeitsloser begann, auf normierte Pressplatten zu malen. Seine Motive waren Pflanzen, Tiere oder Dorfszenen – Sujets aus seiner Heimat Tansania. Als Farbe verwendete Tingatinga Fahrradlack. War dieser doch in Dar es Salaam verfügbar und vor allem erschwinglich. Um den Künstler gruppierten sich Verwandte und Freunde, die dem malerischen Vorbild Tingatingas folgten. Als Edward Saidi Tingatinga 1972 von einer Polizeistreife versehentlich erschossen wurde, hatte seine Malerei in Ostafrika bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt.
Die damals bestehende Tingatinga-Community erweiterte sich. Alsbald folgte die «zweite Generation» der Tingatinga-Maler, der auch Mohamed Charinda (*1947) angehört, von dem in der Hard-Cover Art Gallery mehrere Werke gezeigt werden. Heute gehören der Community über sechzig Mitglieder an.
Als der Sozialismus in Tansania endete, konnte 1990 die Tingatinga Arts Cooperative Society Ltd. gegründet werden. 1996 erbaute die NGO Helvetas einen Workshopkomplex, welcher bis heute als Gemeinschaftsatelier dient.
Wie oben erwähnt, finden sich in der Tingatinga-Malerei häufig Tier- und Pflanzendarstellungen. Zur Charakteristik gehören Formen, die sich in Ostafrika über Jahrhunderte entwickelt und manifestiert haben. Thematisch resp. motivisch verarbeitet die Malerei Alltagsszenen sowie Rituale. Magie und Zauberei nehmen dabei einen wichtigen Platz ein.
Die zum Verkauf stehenden Werke sind allesamt Schenkungen der Künstler*innen aus der Tingatinga-Community an die Helvetas. Diese übergibt die Bilder zur freien Verfügung der Hard-Cover Art Gallery. Die Hard-Cover Art Gallery wiederum wird einen Teil des Verkaufserlöses der Helvetas abtreten.