Sindt Gino
geboren 1988
Zum Jahreswechsel 2019/20 zeigt Gino Sindt zusammen mit vier anderen Kunstschaffenden aus dem Tobias-Haus Zürich unter dem Ausstellungstitel «Alles da so wie Du» eine Auswahl seiner Werke. Das Tobias-Haus ist eine anthroposophische Institution für erwachsene Menschen mit einer Beeinträchtigung. Das Angebot besteht aus Wohnplätzen sowie einer Tagesstruktur mit verschiedenen künstlerischen Ateliers. Das Tobias-Haus räumt der Kunst einen zentralen Stellenwert ein. So ist das Haus davon abgekommen, für die betreuten Menschen eine auf Produktion ausgerichtete Arbeitsatmosphäre zu schaffen, die sich häufig an einem von Zeit- und Leistungsdruck geprägten Arbeitsmarkt orientiert. Die Kunstateliers sollen vielmehr als Orte der Begegnung und des Freiraumes dienen, in denen sich die Möglichkeit bietet, seine eigene Kreativität zu entfalten, zu üben und zu experimentieren und sich als schöpferisch tätiges Individuum bzw. Künstlerkollektiv zu erleben.
Das Tobias-Haus zeigt erstmals eine Auswahl der Werke aus den Kunstateliers in einer Zürcher Galerie.
Gino Sindt ist ein schriller Rothko, aufs Wesentliche reduziert.
Geometrische Formen und einzelne Farben dominieren, begegnen sich in einem spannungsgeladenen Dialog.
Seine Bilder scheinen wie eine Akkumulation von Momenten des Schaffens. Nach langen Pausen malt er weiter, zerkleinert, baut auf, denkt nach, benutzt andere Medien, baut weiter auf, bis sein Bild komplett ist.
Er malt gerne grossformatig, mit Geste, Duktus und einer gewissen Haltung, wie sie auch bei anderen Deutschen Malern zu finden ist. Seine Bilder stehen für sich, entwickeln eine Präsenz, saugen den Betrachter ein, kompromisslos.
Gino hat ein grosses Faible für «Starlight Express», Musikkonzerte, Theateraufführungen und Animationsfilme, die ihm auch als Inspiration für seine Bilder dienen.
Er ist ausserdem ein begnadeter Schauspieler und Rapper. Hat er ein Mikrofon zur Hand, reklamiert er den Proberaum der Band «Tobis Welt» mit seinem Gastauftritt für sich alleine.
Dezember 2019